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on/off
On/off gibt die Kontrolle über das eigene Wlan-Netz zurück. Da Router normalerweise versteckt werden und keiner sich die Mühe macht die blinkenden Lichter zu entzifffern, läuft es die ganze Zeit. Der Versuch ist also eine Interaktion zu schaffen, das Wlan-Signal bewusst ein und aus zuschalten. Dem access point muss also eine Oberfläche gegeben werden, die nicht versteckt werden soll und angenehm zu bedienen ist. | dezember 2014 -
reversing memoir – floppy cam
Die Entkopplung der Fotographie von analogem Filmmaterial führt zu einem zunehmend unüberschaubaren Bildermeer. Oft wird nicht der Versuch unternommen ein gutes Bild zu machen, sondern mehrere, um ein brauchbares zu haben. Schnappschüsse werden aussortiert. Fehler oder Unerwünschtes im Bild kann nachträglich einfach retuschiert werden. Das digitale Bild büßt so langsam seine Qualität als Momentaufnahme ein. Floppy Cam speichert nicht auf einen Flashspeicher sondern bedient sich der Diskette. Der begrenzte Speicherplatz zwingt zu einer bewussten Wahl des Motives. Die Diskette speichert ein unverändertes Original und zwingt so zur bewussten Aufnahme. Das Bild erlangt so durch die Beschäftigung mit dem Aufnehmen eine Metaebene; das Moment des Unerwarteten kehrt zurück. | juli 2014 -
reversing memoir – floppy projector
Digitale Fotographie hat es möglich gemacht hunderte Bilder immer bei sich zu haben. Die Fülle dieser Aufnahmen macht es jedoch zunehmend schwer diesen die entsprechende Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Im Gegensatz hierzu steht das in Vergessenheit geratende Dia. Diese wurden explizit zum Zeigen und Vorführen aufgenommen. Durch die Auswahl der Bilder und die Unmittelbarkeit des gemeinsamen Betrachtens erfährt so jedes der Bilder eine höhere Beachtung. Im Rahmen von reserving memoir wird die Diskette mit ihren 1,44 Mb Speicherplatz, zum digitalen Äquivalent des Dias. Das einzelne Bild wird mit wieder mit einem physischen Objekt verknüpft. Die Betrachter verlassen ihre passive Rolle. Die Bilder gewinnen durch die Kontextualisierung und das gemeinsame Betrachten eine weitere Ebene hinzu. | juli 2014 -
saving Narcissus
saving Narcissus ist eine interaktive Installation oder Möbelstück, das uns vor unseren narzisstischen Neigungen retten soll. Ausgangspunkt der Arbeit ist der griechische Mythos von Echon und Narzissus. In diesem wird der Jüngling Narzissus mit dem Fluch der unstillbaren Selbstliebe belegt. In Folge verliebt er sich beim trinken an einem Bach in sein eigenes Spiegelbild. Er kann sich nicht von der Spiegelung losreißen, obwohl er erkennt, dass er sich selbst betrachtet. Schließlich stirbt er am Bachufer vor seinem Spiegelbild, verschmachtet gleichsam. Und wie in dem Mythos ist der Spiegel in fast allen Kulturen ein starkes Symbol, er steht sowohl für die Eitelkeit, wie auch für die Selbsterkenntnis. Hiervon ausgehend ist der Spiegel bzw. die vor dem Spiegel verbrachte Zeit ein Indikator für die Selbstverliebtheit oder Narzissmus des sich Betrachtenden. Das eigene Bild wird so lange manipuliert, bis es dem eigenen Anspruch gerecht wird. Auch in der digitalen Welt ist dieses Phänomen zu beobachten, hier wird der Spiegel von der Kamera ersetzt. Der Ansatz von saving Narcissus ist es uns vor dem in jedem schlummernden Narzissmus zu retten und aufmerksam zu machen. Eine der Schlüsselstellen des Mythos, ist als sich Narzissus erkennt und seine Tränen das Spiegelbild trüben. Diesen Moment greift saving Narcissus auf und dreht ihn um. Der Spiegel trübt sich um die Selbsterkenntnis zu befördern. Der Blick des Betrachter in den Spiegel wird von einer Webcam im Spiegel aufgefangen. Verweilt dieser zu lange vor seiner Reflektion, fängt der Spiegel an zu beschlagen, ähnlich dem sich trübenden Bachlauf. Über die Augen des Betrachters legt sich, wie ein schwarzer Balken, ein Streifen Wasser. Durch das Beschlagen wird außerdem der Abschnitt der Selbsterkenntnis aus dem Mythos in Spiegel lesbar. Das Spiegelbild wird getrübt und der Betrachter, gleichsam Narzissus, vor sich selbst gerettet. actor: Dominic Eulenfeld | februar 2014 -
Klassenwiderstand
Klassenwiderstand entstand innerhalb einer Woche zum Thema Klasse messen. Das Gerät misst aus Knopfdruck den elektrischen Widerstand zwischen den beiden Kupferelektronen und gibt den Wert auf dem LCD-Display aus. Das Gerät arbeitet mit der neu eigeführten Einheit Moulin, benannt nach Jean Moulin, der versuchte die Résitance im Besetzten Frankreich zu einen. Im Bezug auf andere Messgeräte die mit dem Körperwiderstand arbeiten gehe ich in diesem Projekt davon aus, dass der Widerstandsgeist in Relation zum Körperwiderstand steht. Zum Messen des Klassenwiderstands wird der Körperwiderstand durch die Klasse die sich an den Händen hält gemessen. | oktober 2013 -
cut
cut ist ein batteriebetriebenes low-budget laser etch'n'scratch mit der Arbeitsfläche von 3,8x3,8 cm in dem circa 20x20x20 cm messenden Kasten arbeitet ein 1W-Infrarotlaser, der stark genug ist seine Spuren auf Papier und Holz zu hinterlassen. geführt wird er durch zwei Arduino kontrollierten Steppermoteren auf den Parallelführungen aus alten CD-Laufwerken. gesteuert wird mit einem kleinen Joystick auf der Oberseite. | februar 2013 -
beyond repair
Der Drehregler der Stereoanlage fehlt oder der Espresso Tamper der alten Espresso Maschine ist verschwunden. Ersatzteile gibt es nicht mehr, immerhin sind die Geräte eher seit Jahrzehnten als seit Jahren vom Markt verschwunden. Für ähnliche Geräte bekommt man sie zwar noch, sie würden auch passen, aber optisch ist das dann doch eher ein Kompromiss. Was also tun um ein passendendes Ersatzteil zu finden? Einfach drucken! Ja genau, entweder selbst oder im Internet bei einem Anbieter für 3D-Druck bestellen. Alles was man dazu benötigt ist ein druckbare 3D-Datei. beyond repair stellt das Framework, dass auch Unerfahrene sich das passende Erstazteil drucken können; immerhin sind die Aufnahmen meistens genormt. In Foren wie Thingiverse gibt es schon etliche 3D-Modelle von Objekten, man muss sich nur noch das passende aussuchen. Mit beyond repair, kann man dann einfach die entsprechende Aufnahme des Gerätes auswählen, anpassen und einpassen. Und jetzt einfach Drucken. Ob jetzt ein möglich genaues Ersatzteil generiert werden soll, oder das neue eher als voll funktionsfähiges Schmuckelement fungiert bleibt jedem selbst überlassen. die Programmierung ist noch nicht abgeschlossen. | juli 2013 -
this land is our land.
Das Konzept This land is our land beschäftigt sich mit den innerstädtischen Grenzen. Zäune, Mauern und Hecken grenzen ab, schließen den Passanten aus. Sie schützen den privaten Grund und Boden. Dies mag als tatsächlicher Schutz wie bei Regierungsgebäuden oder als eigene private Abgrenzung wie in Schrebergärten sein. Für Drohnen sind diese Grenzen jedoch irrelevant, da sie wortwörtlich über diesen schweben. Die symbolische weiße Fahne hinter der Grenze ist eine Kapitulation der Abgrenzung. This land is our land zeigt, dass in unseren klassische territoriale Grenzen weitgehend durch die Technik entwertet werden. Ob Satellitenbilder, Streetview oder Drohen, die Abgrenzung wird immer weiter unterwandert. | juli 2013 -
check your smile!
Die flächendeckende Überwachung nimmt stetig zu. Check your smile kidnappt eines der neuesten Werkzeuge der Überwachung um es gegen sich selbst zu richten. Mit der Drohne ist es möglich der Kamera einen Spiegel vorzuhalten, auch in mehreren Metern Höhe. Damit erinnert Check your smile daran, dass am Ende der Technik immer noch ein Mensch sitzt und stellt die Frage, was denn eigentlich das Objekt der Überwachung ist. | juli 2013 -
analoge Brücke
Analoge Brücke setzt sich mit der Problematik des Urheberrechts auseinander. Aufgegriffen wird die sogenannte analoge Lücke der deutschen Gesetzgebung. Diese erlaubt die Umgehung des Kopierschutzes digitaler Medien, sofern diese auf Abgreifen des analogen Audiosignals basiert. Analoge Brücke greift das Audiosignal über einen Klinkenstecker ab und übersetzt dieses in die analogste Audiodatei: eine Wellenform, die mit dem Schallplattenspieler abgespielt werden kann. Das digitale Musikstück wird reanalogisiert und erhält die damit verbundene Haptik zurück. | februar 2013
lorenz raab
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